Am 13. und 14. Oktober fand der Logistics Summit 2021 in Berlin statt – eine langersehnte Austauschmöglichkeit mit Branchenexpert:innen vor Ort. Auch unser leogistics-Team repräsentierte unsere Logistikplattform und unsere Softwarelösungen am Messestand.
Zahlreiche Besucher:innen und Gespräche sind für uns Beweis genug, dass wir die Zukunftsthemen der Logistik und des Supply Chain Managements für unsere Kunden richtig angehen.
An Tag Zwei durfte ich auf der Hauptbühne mit den führenden Logistikleitern René Langrock von mymuesli, Gerald van den Eijnden von Molex, Tobias Walther von REHAU und Joachim Schaut von DB Schenker über Transparenz in der Supply Chain diskutieren: Wie schaffen es die Experten schon heute, Echtzeitdaten von ihren verschiedenen Dienstleistern zur Verfügung gestellt zu bekommen? Denn dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, Lieferketten in Zukunft noch besser im Blick zu behalten und steuern zu können.
Ein Supply Chain Control Tower allein verbessert noch nicht die Lieferketten
In der heutigen Situation der Weltwirtschaft fällt es vielen Unternehmen schwer, den Überblick über ihre Bestände, Bestellungen und Transportprozesse zu behalten. Ein Instrument wie der Supply Chain Control Tower kann dabei unterstützen, die eigene Logistik als wertschöpfend zu betrachten und einen wertvollen Beitrag leisten, vielfältige logistische Fragestellungen zu beantworten: Läuft das Geschäft gut? Reichen die aktuellen Bestände und Kapazitäten aus? Wie bekommt man Anforderungen aus Vertrieb usw. in der Supply Chain abgebildet? Können die Just-in-Time-Anlieferungen verarbeitet werden? Und welche Daten braucht man, um all dies aufzulösen?
Eines ist klar: Auch ein Supply Chain Control Tower – selbst mit dem größten Scope und Know-how dahinter – kann noch keine Lieferschwankungen ausgleichen. Den Dreiklang der Organisationen „Mensch“, „digitale und physische Prozesse“ sowie „Software“ gilt es laut den Experten so zu verzahnen, dass die Lieferketten möglichst ohne bzw. nur mit minimalen Medienbrüchen überblickt werden können.
Doch wie ist die Akzeptanz und die Zustimmung von Dienstleistern, also Menschen, zu erreichen, vernetzt zusammen zu arbeiten? Bis dato blockieren noch immer Skepsis und Sorge vor Kontrolle den lückenlosen Datenaustausch.
Smarte Entscheidungen basieren auf Daten
Um Schwankungen proaktiv begegnen zu können, bedarf es Echtzeitdaten und einer zielgerichteten Analyse dieser. Erst wenn die Datenqualität – und das Verständnis dafür – stimmt, können die gesammelten Informationen enorm nützlich sein. Denn mittlerweile liegt die Schwierigkeit eher nicht mehr darin, Daten zu erfassen, sondern eher, sie richtig zu gewichten und die relevanten Informationen aus dem scheinbar unerschöpflichen Stream herauszufischen: Welche Information ist für die eigene Lieferung überhaupt entscheidend?
Damit wichtige Daten an den Control Tower geliefert werden, muss zunächst allen Beteiligten der Mehrwert verdeutlicht werden. Denn eine weitere zentrale Frage ist, für wen im Unternehmen welche Daten wichtig sind, zum Beispiel die Abteilungen Lager, Produktion, Transport oder Kundenservice?
Schließlich sollten die Daten nicht nur aus der Sicht der Produzenten analysiert und kommuniziert werden. Genauso wichtig ist es, den Speditionen und deren Subunternehmen zu kommunizieren, wo ihr Vorteil bei einem Datenaustausch liegt. Selbstverständlich geht es nicht um die Kontrolle der Speditionen, sondern darum, möglichst weit in die Zukunft zu schauen, um Krisenmanagement betreiben zu können, Lieferengpässe zu vermindern und Produktionssicherheit zu gewährleisten.
Das bringt auch den Speditionen Wettbewerbsvorteile: Zu nennen sind in diesem Zusammenhang die verringerten Durchlaufzeiten bei der Warenanlieferung, die Reduktion des internen Planungsaufwandes, da das häufige „Hinterhertelefonieren“ der Ware ausbleibt, sowie die Verknüpfung von Avisierung, Transportbeauftragung und Zeitfensterbuchung. Diese verbessert die Informationslage für Speditionen und Auftraggeber gleichermaßen besonders im Zulauf ungemein! Darüber hinaus können Frachtabrechnungen einfach und unbürokratisch online abgestimmt werden, was wertvolle Ressourcen einspart und die Nerven schont.
Durch vernetzte Zusammenarbeit Lieferengpässen und Produktionsengpässen entgegenwirken
Sowohl die Pandemie als auch die aktuelle Ressourcenknappheit in vielen Branchen sind Booster für die vernetzte Zusammenarbeit zwischen den Supply-Chain-Partnern. Denn vielen ist in diesen Zeiten die Notwendigkeit klar geworden, dass die Lieferketten – und damit insbesondere die Produktionsversorgung – stärker und nachhaltiger werden müssen. Um knappen Märkten entgegenwirken zu können, scheint kein Weg an der Automatisierung von Lieferketten vorbeizuführen. Angesichts der Materialknappheit in vielen Branchen liegt vor allem auf dem Inbound ein großer Fokus.
Allerdings fehlt noch immer die Antwort auf die Frage, wie alle Stakeholder zusammengebracht werden können, um einen Supply Chain Control Tower entsprechend mit Daten anzureichern. Kein Wunder: Die große Anzahl an Beteiligten in der Lieferkette – teilweise bis zu 25 an der Zahl – macht die Automatisierung und Datenlieferung so schwierig – erst recht über mehrere verschiedene Verkehrsträger hinweg bis zur letzten Meile. Denn selbst in den stabilsten Lieferketten kommt es auch heute noch immer wieder zu Brüchen.
Die Krise als Impulsgeber
Der Supply Chain Control Tower wird von den Branchenexperten:innen des Logistics Summit als wichtige Entscheidungshilfe wahrgenommen, die sich nicht nur in Krisenzeiten bewährt. Doch oft ist es so, dass erst Naturereignisse wie ein Vulkanausbruch auf Island, der den europäischen Flugverkehr lahmlegt, ein großflächiger Sturm oder eben die Corona-Pandemie darauf aufmerksam machen, wie fragil unsere Weltwirtschaft eigentlich ist. Aber selbst Daten, die nicht vollständig sind, aber über einen längeren Zeitraum eine Tendenz liefern, helfen Entscheidungen zu treffen und Risikomanagement zu betreiben. Für die Zukunft ist somit mehr Verständnis zwischen den Stakeholdern von Nöten. Ein Ziel sollte es sein, die Kommunikation so zu verbessern,
dass allen Beteiligten klar wird, wie sie untereinander in Abhängigkeit arbeiten. Der Control Tower sollte standardisiert werden und neben Stammdaten mit Nachrichten, Wetterdaten, wirtschaftlichen Informationen und Lieferantenrisiken angereichert werden, sodass alle Beteiligten zu jeder Zeit Einblick in die Lieferkette haben. Die Königsdisziplin wäre es, dem Endkunden die Möglichkeit zu bieten, selbst in das System schauen zu können, um die Anlieferungszeit der bestellten Ware in Eigenregie über alle Lieferkettenstufen einsehen zu können und auch in die eigene Systemwelt zu übernehmen. Dafür müssten sich die Datenqualität und die Datenstandards jedoch stark verbessern, um eine positive User Experience garantieren zu können.
Wir sind für Sie da!
Es lohnt sich, die Stakeholder der Lieferketten an einen Tisch zu bringen, sich zu vernetzen und für Verständnis zu sorgen, um Schwankungen am Markt entgegenwirken zu können. Der Weg wird kein leichter, aber die Notwendigkeit liegt auf der Hand – heute mehr denn je.
Wir unterstützen Sie dabei, Ihre betrieblichen Abläufe effizienter, transparenter und kostensparender zu gestalten und damit Ihre Lieferketten zu stärken. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann sprechen Sie uns gerne an.
Wenn Sie Fragen zu diesem oder anderen Themen in diesem Blog haben, wenden Sie sich bitte an blog@leogistics.com.
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