Vom Werkstudenten zum UI-/UX-Designer
Bei leogistics nehmen wir alle Impulse ernst, die unsere Mitarbeiter:innen aus ihren bisherigen Stationen einbringen – denn darin steckt jede Menge Innovationspotenzial. Egal in welcher Position neue Kolleg:innen anfangen: Ob als Associate direkt von der Uni oder als erfahrener Senior übernimmt jeder schnell eigene Themen- und Projektverantwortung, kann aktiv an der Zukunft der Logistik mitgestalten – und sich persönlich in verschiedenste Richtungen weiterentwickeln. Wir sind froh über die vielfältigen Ideen, die unser mittlerweile rund 140-köpfiges Team mit den unterschiedlichsten Erfahrungen jeden Tag aufs Neue entwickelt. Kaum jemand verkörpert das so sehr wie Jonas Falkenberg, Lead UI/UX & Interaction Design. Im Interview erzählt er von seiner außergewöhnlichen Laufbahn bei der leogistics GmbH.
1. Moin Jonas, erzähl doch mal, wie bist du bei leogistics gelandet?
Das ist rückblickend tatsächlich eine ganz lustige Geschichte. Ende 2011 habe ich meinen Zivildienst in der Abteilung für Pneumologie am Uni-Klinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg gemacht. Nach Feierabend habe ich von 18 bis 22 Uhr einen Mappenvorbereitungskurs für mein Industriedesignstudium absolviert und mich dabei mit verschiedensten Zeichentechniken beschäftigt. In der Klinik habe ich dann aufgeschnappt, dass der Mann einer Kollegin einen Grafiker sucht – und das war die Frau unseres CEOs!
Mir war es wichtig, nach dem Zivildienst neben dem Studium Geld zu verdienen und so kam es dann zu ersten Gesprächen mit leogistics. Ich fand es super, dass diese immer absolut auf Augenhöhe abliefen, obwohl ich ja „nur“ Student bzw. Zivi war! Das ist bis heute so geblieben. Eine wichtige Rolle bei diesen Gesprächen hat Frank (Würschnitzer, Development Architect leogistics GmbH) gespielt. Er hat mir gleich ein gutes Gefühl gegeben und ist bis heute mein Mentor geblieben. Dazu muss man wissen, dass jede:r leogistics Mitarbeiter:in zusätzlich zur fachlichen Teamleitung noch eine:n Mentor:in hat, die/den man jederzeit ansprechen kann.
Damals saßen wir – ich als Werksstudent – mit gerade mal 25 Leuten in einem ganz kleinen Büro und ich habe parallel zum Studium Grafiken zum Beispiel für unsere Lösung leogistics Rail entworfen . Eine Marketingabteilung wie heute gab es noch gar nicht, wir haben einfach alles selbst gemacht. Eine meiner ersten Arbeiten war unter anderem auch, das Zeitfenstermanagement leogistics Slot als 3D-Animation darzustellen. Das war etwas völlig Neues, heute ist sowas natürlich Standard.
2. Nun bist du ja kein reiner Grafiker. Wie hat sich deine Rolle weiterentwickelt?
Ein Fokus meines Industriedesign-Bachelors war das Thema User Interface und so habe ich mich auch bei leogistics immer weniger mit Werbung und immer mehr mit UI beschäftigt. Ein Highlight war dann mein erstes Design für ein BASF- Containerterminal für Reach-Stacker, bei dem die Containerverbuchung auf Basis von Gamification nicht nur einfacher ist, sondern auch mehr Spaß macht. Das Design ist bis heute so im Einsatz!
In dem Zusammenhang konnte ich zum ersten Mal die Ansätze Nutzerzentrierung und Design Thinking aus meinem Studium auf ein echtes Kundenprojekt übertragen, sprich: Wie kann man sich der Frage annähern, was die Anwender:innen beispielsweise einer Softwarelösung wirklich brauchen und wollen?
Ebenfalls noch während meines Studiums habe ich gemeinsam mit Frank in Adobe Flex den ersten Yard-Visualisierer entwickelt, der hoflogistische Prozesse auf einer Karte des Werksgeländes darstellt. Mittlerweile gab es bei leogistics mehr Softwareentwickler:innen, mit denen ich dann die Welt von SAP FIORI Apps eingetaucht bin.
Meine Bachelor-Arbeit im Industriedesign-Studium habe ich im Bereich User Interface Design geschrieben.. Der Titel lautete „User Interfaces im Automobilbereich – Intuitiver Umgang mit Infotainment-Systemen“. Ursprünglich wollte ich nämlich gern in der Automobilindustrie arbeiten. In der Zeit hat sich aber der Wunsch bei mir verfestigt, dass ich lieber komplette Produkte gestalten möchte, statt nur einen kleinen Teil wie beispielsweise einen Außenspiegel, was bei vielen Jobs in der Autoindustrie ja der Fall ist. Für mich ist User Interface Design ganz klar die Zukunft.
Schließlich habe ich dann auch meine Master-Arbeit im Bereich Interaction Design (Mensch-Computer-Interaktion) über mobile Endgeräte in der Logistik mit dem Schwerpunkt auf Werksbahnen bei leogistics verfasst. Und damit ging meine sechsjährige Karriere als „ewiger Werkstudent“ zu Ende (lacht). Ich rechne es leogistics übrigens bis heute hoch an, dass ich nicht nur tolle Unterstützung während meiner Abschlussarbeit, sondern auch in diesem Stadium schon ein Angebot zur Festanstellung bekommen habe.
Ich finde, so muss das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer:in auch sein: Die Firma hat mich in meinem Studium und bei meinem Abschluss unterstützt – jetzt treibe ich die Themen User Interface/User Experience Design, Nutzerzentrierung und Design Thinking für leogistics voran. Am Ende profitieren alle, sogar unsere Kunden – nämlich von besseren Lösungen.
3. Das Thema Bahn hat dich dann ja noch auf ganz andere Weise beschäftigt, richtig?
Ja, von 2018 bis 2020 war ich auch mal im Bereich Logistikberatung, speziell für Schienengüterverkehr und unsere leogistics Rail-Lösung im Einsatz und habe unter anderem Projekte bei VW und Evonik betreut. Durch meinen Background war mein Schwerpunkt dabei vor allem die Anwenderschulung und -begleitung. Das hat auch Spaß gemacht (lacht), aber mein Steckenpferd war und ist eben einfach das UI und UX Design und darum habe ich mich nach und nach aus dem Projektgeschäft rausgezogen.
4. Was ist heute deine Aufgabe bei leogistics?
In meiner jetzigen Rolle als Lead UI/UX & Interaction Design in unserer Cloud Community entwickle ich gemeinsam mit meinem vierköpfigen Team unsere Cloud-Lösung weiter. Für unsere Logistikplattform habe ich das User Interface im Team mitentwickelt und maßgeblich geprägt.
Für mich war das Industriedesign-Studium mit dem Schwerpunk UI und UX Design die beste Entscheidung, da ich damit fachlich so breit aufgestellt bin und Einblicke in die verschiedensten Designbereiche erfahren habe.
5. Was hast du noch vor mit der neuen Plattform?
In Zukunft soll die Lösung noch viel stärker individualisierbar werden und noch mehr auf die Bedürfnisse der Anwenderinnen und Anwender eingehen. Hier greifen wir heute wiederum viel auf Methoden aus dem Design Thinking zurück und möchten den Fokus noch stärker auf die Nutzerzentrierung legen.
In großen Implementierungsprojekten wird häufig zwar mit den Logistik- und IT-Leiter:innen gesprochen, aber oftmals nicht mit den Endanwender:innen. Bei leogistics gehen wir einen anderen Weg und beziehen die Personen, die tagtäglich mit der Software arbeiten müssen, ein. Dadurch können wir bessere Software entwickeln und gleichzeitig eine höhere Akzeptanz der neuen Lösungen schaffen.
Derzeit sind wir außerdem dabei, das Beratungsportfolio der leogistics weiterzuentwickeln und noch breiter aufzustellen. In Zukunft könnten wir zum Beispiel auch Design Thinking Workshops als Sales Package anbieten.
Zusammengefasst kann man sagen, dass es vier Bereiche gibt, bei denen ich bei leogistics meine Finger im Spiel hatte: Marketing, User Interface Design, Logistikberatung für Rail und heute Interaction Design für die Cloud-Lösung. Das zeigt, glaube ich, ganz gut, die Vielfältigkeit und Flexibilität der Aufgabenbereiche, die es bei leogistics gibt – und wie man sich hier entfalten kann.