Das kontaktlose, digitale, automatisierte und optimierte Yard als integraler Bestandteil der Supply Chain (Teil 1/2)
Der Begriff Yard Management wird in vielen Fällen mit der LKW-Abwicklung auf einem Werks- oder Hofgelände gleichgesetzt. Jedoch sind die Anwendungsfälle in der Praxis deutlich vielschichtiger und schließen nicht nur die Yard-Abwicklung für den LKW, sondern auch diverse Kombinationen und andere Transportmittel wie Bahn oder Binnenschiffe ein. Auch sind die Prozesse aufgrund der zu transportierenden Güter (z. B. Flüssigkeiten, verpackte Ware, Container, Gefahrgüter etc.) sehr unterschiedlich. All dies gilt es zu beachten, wenn Abläufe im Yard Management betrachtet bzw. optimiert werden sollen.
8 Trends, die das Yard der Zukunft prägen werden
- Die Corona-Pandemie hat nicht nur Einfluss auf unser aller Alltag, sondern auch auf die Abwicklung von Yard-Prozessen. Kontakte und Begegnungen zwischen LKW-Fahrer:innen, Pforten- und Logistikpersonal sollen, so gut es geht, vermieden werden. Dabei stehen vor allem App-basierte Anwendungen und Automatisierungstechnologien im Fokus.
- Die Planung bzw. Vorausplanung von Be- und Endladeprozessen mithilfe von Echtzeitdaten und der Einbindung von Hardware oder Prozessteilnehmern via App oder Telematik: Die Notwendigkeit, Zeitfensterinformationen für die Be- und Entladeplanung mit Echtzeitdaten zu verknüpfen, wird im immer engeren Logistikmarkt immer größer.
- Automatisierung von Yard-Prozessen: Identifikation von Ressourcen und Transportmitteln sowie die Zustandskontrolle von Lokationen wird zunehmend automatisch synchronisiert. Spannend wird es, zu beobachten, ob Anmeldeterminals mittelfristig durch Apps in Kombination von OCR-Kameras und IoT-Technologien ersetzt werden können.
- Das Yard Management wird zunehmend nicht mehr als monolithisches System neben WMS und TMS betrachtet. Prozesse werden zunehmend ganzheitlich betrachtet und somit gliedern sich modernen Anwendungen nahtlos in bestehende Prozess- und IT-Welten ein.
- Realtime und datengetriebene Yard-Prozesse: Performance verliert oder gewinnt man nicht in der Tor- oder Gate-Abwicklung. Nur in der Synchronisation von Ladestellenplanung, dem aktuellen Tagesablauf und Echtzeitdaten von allen Prozessteilnehmern entstehen die gewünschten Vorteile. Im Ergebnis können Prozesse synchronisiert, die Auslastung erhöht und Wartezeiten reduziert werden.
- Wie lange dauern meine Prozesse im Yard? Heute geschieht vieles auf Basis von Vermutungen und Erfahrungen. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) können Prozessdurchlaufzeiten interpretiert und ausgewertet werden. Damit lassen sich konkrete Durchlaufzeiten terminieren und Slot- und Belegungszeiten besser voraussagen und planen.
- Die Zeiten von aufwändigen und komplexen Schulungen sind vorbei. Software im Jahre 2021 muss einfach und intuitiv sein. Auch im Yard Management sind die Themen User Experience und User Centric Design angekommen. Auf der anderen Seite müssen alle Funktionen die prozessualen Anforderungen abdecken und flexibel anpassbar sein. Apps, kartenbasierte Oberflächen und Control-Tower-Funktionen gehören heute und in Zukunft fest zu den Komponenten einer modernen Yard-Management Lösung.
- Hohe Individualität und kurze Projektlaufzeiten dürfen sich nicht mehr ausschließen. Yard-Prozesse müssen sich einfach implementieren und auch erweitern lassen, da sich Prozesse, gerade in der heutigen Zeit, sehr schnell ändern können. Viele Teilnehmer sind nur selten in die Prozesse eingebunden, gerade deshalb müssen Abläufe, User Interface und Informationen sowie das Onboarding möglichst einfach sein. Im besten Fall selbsterklärend!
Kontaktlos, digital, automatisiert, optimiert – smarte Lösungen für die Zukunft
leogistics hat diese Zukunftstrends in seiner Produktentwicklung bereits aufgegriffen und in vier wesentlichen Yard-Management-Ausprägungen umgesetzt. Dabei stehen die Themen „contactless“, „digital“, „automated“ und „optimized “ Yard Management im Fokus. Selbstverständlich ist keiner dieser Ansätze exklusiv zu betrachten, schließt den anderen aus oder bildet ein monolithisches Konstrukt. Vielmehr entscheiden die individuellen Anforderungen und die Erfahrung darüber, welcher Ansatz für die aktuelle Herausforderung der richtige ist. Eine Erweiterung bzw. Ergänzung oder Kombination ist dabei jederzeit möglich.
Ausblick
In Teil 2 werden wir auf die Möglichkeiten eines kontaktlosen Yard Managements und der erweiterten Form, dem digitalen Yard Management eingehen. Diese beiden Formen von Yard-Ausprägungen bilden für uns die Grundlage für eine effiziente Abwicklung im Yard der Zukunft.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir unterstützen Sie gerne bei der Implementierung! Bei Fragen zu diesem oder anderen Themen im Blog wenden Sie sich an blog@leogistics.com.
CEO leogistics GmbH