Erfolgsfaktoren für effizientes Ladungsträgermanagement

Niklas Schützler

Niklas Schützler

Mit Digitalisierung und Automatisierung Prozesse im Yard vereinfachen

Bei der Diskussion rund um das Thema Yard Management steht oftmals die klassische Abfertigung von LKWs im Fokus. Mithilfe moderner Lösungen lassen sich viele Prozesse digitalisieren und automatisieren. Durch automatisch gesteuerte Abrufe können beispielsweise Durchlaufzeiten drastisch reduziert werden. Auch kontakt- und papierlose Abfertigungen und Sicherheitsprüfungen sind stets ein Thema. Bei der ersten Betrachtung wird jedoch oftmals ein Aspekt vernachlässigt, der uns bei nahezu allen Kunden begegnet und in der Regel ebenfalls ein erhebliches Optimierungspotenzial bietet: das Handling von Ladungsträgern wie Containern, Wechselbrücken, Gitterboxen oder Trailern.

Kosten senken durch sinnvolles Ladungsträgermanagement

Gerade in dem Bereich Ladungsträgermanagement gibt es häufig manuelle und papierlastige Prozesse, Medienbrüche und eine geringe Transparenz. Container oder Wechselbrücken werden oftmals manuell erfasst und Bestände in Excel-Listen oder isolierten Systemen verwaltet. Dazu gibt es meist nur eine rudimentäre Planung für die Nutzung und Verladung der Ladungsträger. Interne Transporte der Ladungsträger können dadurch nur bedingt koordiniert und vorhandene Ressourcen dadurch nicht optimal genutzt werden. Gerade bei der ansteigenden Knappheit von Ladungsträgern wie Containern durch limitierte verfügbare Ressourcen, überfüllte Häfen und sich verändernde Warenströme sollte die optimale Nutzung eine hohe Priorität haben.

Kernbereiche des Ladungsträgermanagements in Ihrem Yard

Wir unterteilen das Ladungsträgermanagement in unseren Kundenprojekten oftmals in die folgenden Teilprozesse:

  • Erfassung
  • Planung
  • Interne Transporte
  • Verladung
  • Bestandsmanagement und Reporting
Prozess leerer Ladungsträger: Empfang, Beladung, Abholung
Ein typischer Prozess zum Empfang eines leeren Ladungsträgers, dessen Beladung sowie die Abholung

Schritt für Schritt zum digitalen Ladungsträgermanagement

Wie können wir gemeinsam Ihr Ladungsträgermanagement digitalisieren und optimieren? Angelehnt an die typischen Prozessschritte gehen wir die Umsetzung schrittweise an. So können schnell die ersten Optimierungspotenziale ausgeschöpft und Anforderungen sowie wertvolle Erkenntnisse für die weiteren Schritte gesammelt werden. Die Erfassung und Verwaltung von Ladungsträgern bilden im ersten Schritt das Fundament. Im Anschluss kann die Planung sowie die darauf basierende Optimierung der internen Transporte realisiert werden.
Schritte_Digitalisierung_Ladungsträgermanagement
Mögliche Schritte zur Digitalisierung Ihres Ladungsträgermanagements

Im Folgenden werde ich die genannten Bereiche am Beispiel eines klassischen Wechselbrücken-Szenarios näher vorstellen und erklären, wie das vorhandene Optimierungspotenzial mithilfe eines Yard-Management-Systems genutzt werden kann.

1. Erfassung und Verwaltung

Für die Digitalisierung des Ladungsträgermanagements ist es wichtig, dass bereits mit Erfassung der Ladungsträger eine solide Datengrundlage geschaffen wird. Häufig gibt es Laufzettel in Papierform oder eine nachträgliche Erfassung von Wechselbrücken auf dem Werksgelände. Mithilfe digitaler Check-in-Prozesse über LKW-Terminals, Fahrer-Apps oder auch bei der Ladefensterbuchung lässt sich die Erfassung systemseitig abbilden. Wenn die Wechselbrücken erfasst sind, lässt sich auch ein Bestandsmanagement darstellen. So entsteht Transparenz, welche und wie viele Wechselbrücken sich im Werk befinden und ob es aktuell Engpässe gibt. Mithilfe mobiler Apps kann der Bestand auf dem Werksgelände kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert werden.

2. Planung und Verladung

Durch die Erfassung und das Bestandsmanagement von Wechselbrücken ist der Grundstein für Planungs- und Verladeprozesse gelegt. Die Wechselbrücken können nun für die Be- und Entladung eingeplant und Ausgangstransporten zugeordnet werden. Dies ermöglicht neben einer Verfolgung des Beladestatus auch die Erfassung der Ladungssicherung, Buchung von Beständen sowie die automatische Ausbuchung der Wechselbrücken nach Abfertigung des Ausgangstransports.

Hierfür implementieren wir bei unseren Kunden maßgeschneiderte Planungscockpits, mit denen Ladung, Ladungsträger und Transport miteinander verknüpft werden können. Aus diesen Daten lassen sich auch Bestandsprognosen ableiten und Engpässe erkennen. In einem Kundenszenario identifizieren wir so beispielsweise Engpässe bei der Versorgung mit Bahnwagen und ermöglichen eine frühzeitige Reaktion und Optimierung der Ressourcennutzung.

3. Interne Transporte

Wenn klar ist, welche Wechselbrücke wann und wo benötigt wird, lassen sich im System interne Transporte planen und optimieren. Mafi-Fahrer bekommen ihre zugeordneten Fahraufträge auf mobile Geräte und können diese starten und quittieren. Weiterhin ist es möglich, über Fahraufträge zurückzumelden, wo die Wechselbrücken nach erfolgter Verladung wieder abgestellt wurden. Auf diese Weise lassen sich auch die internen Transportwege und die Nutzung interner Ressourcen weiter optimieren.

Ausblick

Im Bereich Ladungsträgermanagement gibt es viele weitere spannende Themen und vielfältige Möglichkeiten. Hier sind einige Beispiele:

  • Automatische Erfassung und Bestandsabgleich, beispielsweise über OCR-Technologie
  • Tracking der Ladungsträger über die Werksgrenzen hinaus
  • Einbindung von Sensorik zum erweiterten Monitoring (z. B. Kühlung, Stöße)
  • Kollaboration mit Partnern und Prozessbeteiligten zur ganzheitlichen Betrachtung des Ladungsträgermanagements. Eine Lösung dafür ist z. B. das Behältermanagement unserer Process-as-a-Service-Plattform myleo / dsc.
    • Konten für Mehrwegladungsträger
    • Austausch von Informationen

Wir sind für Sie da!

Der perfekte Ladungsträgerkreislauf kann nicht allein erreicht werden. Einheitliche Lösungen über alle Prozessteilnehmer hinweg sind unabdingbar, um einen effizienten Umlauf herzustellen. Für ein optimales Ergebnis ist der Prozess losgelöst vom Verhalten des aktuell genutzten Managements zu analysieren! Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich in jedem Fall.

Stehen auch Sie vor der Herausforderung, das Handling Ihrer Ladungsträger zu optimieren? Wir unterstützen Sie gerne dabei. Sprechen Sie uns einfach an. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an blog@leogistics.com.

Niklas Schützler
Manager SAP TM

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