Wie Sie ein- uund ausgehende Transporte stets im Blick behalten
Es gibt Problemstellungen, die uns in nahezu jedem Kundenprojekt begegnen. Schwierigkeiten bei der Planbarkeit von Transporten gehören eigentlich immer dazu. Zu Spitzenzeiten stauen sich LKWs auf oder sogar bereits vor dem Werksgelände, in weniger frequentierten Stunden stehen sich die Verlader die Beine in den Bauch.
Nicht selten wird versucht, diesem Umstand durch eine optimierte Abwicklung am Tor entgegenzuwirken. Die Herausforderung und gleichzeitig auch Lösung liegt jedoch bereits davor, und ist simpler als man denkt: Eine effiziente und effektive Zeitfenster Planung!
Die Potentiale eines Zeitfenster-Management-Systems
In der Erwartung stressiger Zeiten ist Planung das A und O. Mit einer Zeitfenstermanagementlösung wie leogistics SLOT können Sie Termine gemäß Ihren Wünschen und Kapazitäten vergeben. Erhöhen Sie die Planungssicherheit durch die Vergabe regelmäßiger Reservierungen von Kapazitäten für bestimmte Gruppen von Prozessteilnehmern, damit diese einen Teil der Kapazität exklusiv buchen können.
In vielen Fällen gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Ladetoren oder Einfahrt-Kontingente, welche eingehalten werden müssen. Begrenzen Sie Ihr Zeitfensterangebot, um diesen Restriktionen gerecht zu werden. Ein Zeitfenster kann auch durch die Verfügbarkeit von knappen Ladehilfsmitteln (Pumpen, Hebebühnen, etc.) bestimmt werden. In diesem Fall stellt nicht das Tor sondern das Tor und das Ladehilfsmittel in Kombination die zu beplanende Kapazität dar.
Kommt es auch bei Ihnen zu Status vor und auf dem Werksgelände? Hier finden Sie unser Zeitfenstermanagementsystem im Überblick.
Integration in vor- und nachgelagerte Prozesse
Die Kapazität von Verladezonen oder Verladekolonnen „hinter“ den Toren bieten ebenfalls Potentiale für Prozessverbesserungen. Das Zeitfenstermanagement wird dabei mit Belegen des Vorsystems integriert. Das ist entscheidend für eine korrekte Übersicht versand- oder empfangsfälliger Vorgänge.
Welche weiteren Möglichkeiten bietet Ihnen die exakte Slot-Planung?
- Eine exakte Planung fördert die interne Termintreue. So kann die Bereitstellung von Ware im Lager ebenso an ein Zeitfenster gebunden werden wie die Fertigungssteuerung. Schichtpläne und Ressourceneinsatzplanung lassen sich in Abhängigkeit vom geplanten Arbeitsvolumen an der Rampe ausrichten. All dies führt zu einer Einsparung von Kosten und Zeit.
- Die Buchung von Zeitfenstern ist jedoch nicht alles, was getan werden kann, um den Überblick zu verbessern. Zusätzlich können durch systemseitig unterstützte Zeitfensterplanung Prozesse der Laderaumbeschaffung und der Produktionsplanung realisiert werden. Statt jede Ladung einzeln zu betrachten, lassen sich Ladungen systematisiert und automatisch pro Ladestelle bündeln sowie buchen. Müssen mehrere Ladestellen angefahren werden, lässt sich die optimale Ladesequenz per Business Rule Engine (zum Beispiel SAP BRF+) bestimmen und buchen. Der Spediteur braucht die bereits geplanten Transporte nur noch zu bestätigen.
- Auch Just-In-Time- und Just-In-Sequence-Prozesse lassen sich mit einer systematisierten Planung unterstützen. So kann eine automatische Grobplanung des Systems durch eine Feinplanung eines Transport Planers unterstützt werden. Hierzu können Planer eine Reservierung für bestimmte Transportmittel, Produkte oder Spediteure einrichten. Diese Funktion stellt sicher, dass benötigte Inbound-Prozesse effizient geplant werden können.
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Von großem Interesse kann auch die systematische Optimierung der geplanten Zeitfenster durch vergangene und aktuelle Daten sein: Daten dienen dazu, als Informationen effektiv genutzt zu werden. Durch die bestehenden Zeitfenster-Informationen im System und der aktuellen Auslastung der Ladestellen lassen sich Stand- und Ladezeiten weiter reduzieren. Um dies zu erreichen, können Zeitfenster mit einem Score versehen werden. Das System simuliert Ihnen eine Ladestellenbelegung auf Basis Ihrer Daten, um den bestmöglichen Gesamtscore Ihrer Ladestellen zu erreichen. Ziel dieses Scoring kann es beispielsweise sein:
• die Belegung von Ressourcen ausgeglichen zu gestalten,
• Zeitfenster nach geringstem Ressourceneinsatz zu vergeben, oder
• die schnellstmögliche Abfertigung zu erreichen. -
Schlussendlich bietet es sich an, die Ist-Daten zu Anlieferungen und Abholung in die Spediteursbewertung mit einfließen zu lassen. Diese Bewertung ist eine mögliche Variable beim Ranking für Ausschreibungen und Vorzugsbehandlung:
• Wie genau trifft ein bestimmter Spediteur sein gebuchtes Zeitfenster?
• Warum kommt es zu bestimmten Zeiten immer zu Verspätungen?
• Wie können Sie entgegenwirken?
Reporting
Eine detaillierte Planung bedarf auch immer Feedback aus dem Reporting. Nur durch einen stetigen Soll-Ist-Vergleich ist es möglich, die Ergebnisse der Planung messbar zu machen und Verbesserungen abzuleiten.
Auch eine Rückversicherung, dass das Kapazitätsangebot zu bestimmten Uhrzeiten korrekt gepflegt ist, kann sehr hilfreich sein. Haben Sie zu bestimmten Zeiten zu viele Ressourcen vorgehalten, die in der Zeit andere Aufgabe erledigen könnten? Kommt es regelmäßig trotz Planung zu einer Unterdeckung?
Kollaboration in der Supply Chain
Die Buchung von Zeitfenstern kann dann Zeit und Kosten einsparen, wenn die Prozesse von Spedition und Unternehmen integriert sind: Die Aufforderung der Zeitfensterbuchung kann automatisiert an den Spediteur versendet werden (beispielsweise per EDI oder E-Mail). Insbesondere, wenn neben dem gebuchten Zeitfenster zusätzliche Informationen zu Fahrer und Fahrzeug bereitgestellt werden, kann dies zu erheblicher Zeitersparnis bei der Registrierung führen. Ebenfalls kann ein Portal mit einer Übersicht an Verfügbaren Toren und der Möglichkeit, direkt in die Buchung von Zeitfenstern abzuspringen, aufgesetzt werden.
Wer darf was ändern?
Um einen reibungslosen Ablauf beim Buchen und Verwenden von Zeitfenstern zu gewährleisten sind Spielregeln unabdingbar: Wann darf ein Zeitfenster gebucht werden und wie lange darf es noch geändert werden?
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn Zeitfenster zum einen mehrere Tage im Voraus, zum anderen aber nur bis zu 12 oder 24 Stunden vorher änderbar sind. Nur so kann der Verlader das Potential eines Zeitfenstermanagements ausnutzen und erzielt eine gesteigerte Planungssicherheit. Danach sind Änderungen am Zeitfenster nur noch durch den Verlader erlaubt.
Benutzerverwaltung und Sicherheit
Sobald Sie Partner in Ihren Zeitfensterbuchungsprozess integrieren, stellt sich die Frage nach der Sicherheit. Ein ausgereiftes Berechtigungskonzept muss aufgestellt werden, um sicherzustellen, dass jeder Partner nur die für ihn relevanten Informationen sieht.
Wir begegnen dieser Herausforderung mit einer integrierten Benutzerverwaltung, die auf dem SAP Business Partner Modell beruht.
Doch nicht nur die Nicht-Verfügbarkeit anderer Informationen sollte beachtet werden: Auch sogenannte Dark Data, die unter Umständen durch das Weglassen bestimmter Informationen mit Außenstehenden geteilt werden.
Unser Fazit: Planung ist alles
Nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und die Verantwortung der exakten Anliefer- und Abholzeitfenster von Spediteur, Fahrer und Auftraggeber gleichermaßen getragen wird, können die Potentiale einer Zeitfenstermanagement-Lösung vollkommen genutzt werden.
Die Möglichkeiten, die eine Verzahnung der Prozesse und Kollaboration entlang der Logistikkette bieten, stellen ein enormes Potential zur Steigerung der Effizienz (Einsparung von Kosten und Zeit) und der Effektivität (zum Beispiel beim Ressourceneinsatz und der Spediteursauswahl).
Bei Fragen zu diesem oder anderen Themen im Blog wenden Sie sich bitte an blog@leogistics.com.
Sascha Winde
Consultants SAP Logistic